Stand heute, Donnerstag den 25.11.2021, hat die EMA („Europäische Arzneimittelbehörde“, eng. „European Medicines Agency“) die Impfung gegen covid-19 mit dem Impfstoff Comirnaty „Biontec“ empfohlen. Damit wird der rechtliche Rahmen für die Impfung von Kindern zwischen 5 und 11 Jahren geschaffen.
In direkter Reaktion darauf haben die beiden großen deutschen Gesellschaften für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ und bvkj) eine Presseinformation veröffentlicht, deren Text Sie hier lesen können.
Die entscheidende Passage daraus ist für uns die folgende Aussage: „Die Forderung nach Impfungen der jungen Kinder zur Verhinderung eines allgemeinen Lockdowns ist NICHT verhältnismäßig. Der Eigennutz für das Kind muss im Vordergrund stehen.“ Dazu kommt die Feststellung, dass eine sichere Dosierung mit einem Drittel der Erwachsenendosis NICHT umsetzbar ist.
Tatsächlich erleben wir in unserem Praxisalltag derzeit eine starke Häufung von covid-19-positiven Kindern, bis hin zum Alter von wenigen Wochen. Trotzdem erkranken diese Kinder bisher nicht schwer, sie haben entweder keine oder nur sehr leichte Krankheitssymptome. Das gilt für nahezu alle Kinder. Natürlich gibt es wenige Ausnahmen.
Sollte IHR Kind an schweren chronischen Erkrankungen (z.B. Mukoviszidose, komplexen Herzfehlern, Fehlbildungssyndromen, schweren Stoffwechsel- oder Immundefekten) leiden, so lassen Sie uns im persönlichen Gespräch eine Einzefallabwägung betreiben. Für ALLE anderen, grundsätzlich gesunden Kinder, sehen auch wir im Moment KEINEN Grund zu impfen. So handhaben wir es mit der Empfehlung zur Grippeimpfung auch.
Dazu kommt die Problematik, dass der gedrittelte Impfstoff sich nicht sicher dosieren lässt. Ab dem 20.12.2021 wurde eine Darreichungsform für Kinder (10 Mikrogramm für 5 bis 11jährige im Vergleich zu 30 Mikrogramm bei Kindern/Jugendlichen ab 12 Jahren) angekündigt.
Schon heute Nachmittag kamen die ersten Anfrufe unserer betreuten Familien mit der Frage nach der Kinderimpfung. Bitte nehmen Sie das weiter oben gesagte als Entscheidungshilfe. Wir können eine allgemeine telefonische Beratung NICHT leisten. Schon jetzt beklagen sich viele von Ihnen über unsere schlechte telefonische Erreichbarkeit. Die Mitarbeiterinnen arbieten am Limit und sind angewiesen, diese Telefonate schnell zu beenden. Familien mit schwer chronisch kranken Kindern vereinbaren bitte einen Beratungstermin. Dafür bitten wir ausdrücklich um Verständnis Ihrerseits.
Unverändert führen wir unsere Impfungen von Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren und Erwachsenen fort. Anmeldungen für Kinder unter 12 Jahren werden derzeit NICHT angenommen. Eine Warteliste gibt es NICHT. Sollte der Kinderimpfstoff in einer sicheren Dosierung angeboten werden, so werden wir auch unter 12jährige Kinder impfen, wenn deren Eltern das ausdrücklich wünschen. Dazu erhalten Sie dann eine Information auf unserer Website.